Dienstag, 27. Juli 2010

Hamburg Hauptbahnhof

Liebe Fahrgäste, wenn nichts mehr dazwischenkommt, erreichen wir Augsburg Hauptbahnhof um 13.35 Uhr.

Wenn nichts mehr dazwischenkommt… Welche Möglichkeiten es dafür wohl gibt?! Egal, da ich in einem direkten IC Hamburg-Augsburg sitze, kann ich keine Anschlusszüge verpassen.

Noch stehe ich auf dem Gleis 11a/b am Hamburger Hauptbahnhof. Es ist frühe kalte 7.15 Uhr, Montag vor Weihnachten. Draußen herrscht immer noch der Winter mit Minusgraden. Drinnen herrscht auch der Winter: der Hamburger Hauptbahnhof ist nämlich nirgends wirklich geschlossen.

Während ich auf den mal 10 Minuten, mal 5 Minuten verspäteten Zug warte – gut, auf diese Verspätung hätte ich schon verzichten können –, echauffiere ich mich immer noch über die gerade erlittene Abzocke. (Wenn das mit dem Echauffieren doch auch nur wörtlich klappen würde, wäre die Verspätung auch nicht schlimm gewesen.) 5,60€ für ‘n großen Togo-Cappuccino und ein belegtes Käsebrötchen. 2,90€ für den Kaffee war angeschrieben – 3€ für die Ciabattas bzw. Ciabatte (!) auch –, der Brötchen-Preis allerdings nicht. Obacht! So kann man dann beim Zahlen auf einmal 2,60€ für ein belegtes Mohnbrötchen verlangen…

Ich sollte zu so früher Stunde vielleicht keine Geldgeschäfte tätigen. Oder mir jedes Mal bewusst machen, was ich da tue. Man sollte sich auch generell öfter weigern, zu bezahlen, auch wenn die Waren schon aufm Tresen stehen. Zum Einen ist der Kunde ja auch König, und zum Anderen sollten wir als Kunden auch den Preis bestimmen.

Wenn ich das hier jetzt aber noch mal lese, stelle ich aber auch fest, dass man manchmal einfach gelassener sein sollte. Passiert ist passiert, und beim nächsten Mal handle ich einfach klüger; oder ich lass den fordernden Kunden raushängen:

Warum also nicht mal nachhaken „Ähm, ‘tschuldigung, wie viel kostet das bitte? Wie können Sie für ein belegtes Brötchen genauso viel verlangen wie für ein Pesto-Ciabatta?“ Nun, wenn da nicht immer die Schlange hinter einem wäre… aber ist nicht genau das vielleicht auch die Chance? Die Chance, die Leute wachzurütteln, dass sie sich nicht alles gefallen lassen? Eine Revolte? Oder hätt’ ich nicht doch zum McDonald’s gehen sollen, wo der Kaffee ja bekanntlich billig ist, aber auch nicht so schlecht?

Wie auch immer, ich sollte einfach meine eigen aufgestellten Regeln beherzen und das, was ich kaufen will, vorher ausrechnen, oder nach dem Preis fragen und mir dann eine Bedenkzeit gönnen. Wenn die Leute hinter mir es eilig haben, tut’s mir leid (oder auch nicht, oder ich bin es leid), aber man sollte sich bei Kaufgeschäften grundsätzlich nie stressen lassen und immer schön nachfragen. Die Verkäufer sollten sich ja auch Gedanken machen und nicht nur horrende Preise ansetzen.

Augen auf beim Imbisskauf

31 Stunden zuvor hätte ich in einem anderen McDonald’s auch auf meinem Kundenrecht bestehen und ein Storno verlangen sollen. Da ich kein regelmäßiger Fast-Food-ianer bin, ist mir entgangen, dass es seit rund einem Jahr keine 1€-Pommes mehr gibt – warum auch immer. Sonst bestell’ ich mir auch immer nur zwei Burger, und gut ist.

Jetzt benötigte ich aber mehr, damit der Wodka in mir aufgesaugt wird; schlimmer noch wirkte jedoch der über den Tag angesammelte Wassermangel. „Ein’ Cheeseburger, bitte, und ‘n Chickenburger…“ „Und eine kleine Pommes?“ „Ja, genau, und dazu noch Ketchup.“ Für welches ja bekanntlich in Deutschland immer noch gezahlt werden muss , und zwar 0,15€. Was gibt’s woanders sackweise Tüten dazu oder einfach große Saucen-Behälter! Warum haben wir in unserem Umwelt-Deutschland noch nicht diese Behälter? Na ja, immerhin zahlen wir für die Tüten und damit die absolut unnötige Extra-Umweltbelastung… „Macht Drei Euro Fünfundachtzig.“ „Was!?“ „Ja, die Pommes gibt’s nicht mehr für einen Euro.“ „… und das kann man jetzt nicht mehr rückgängig machen?!“

„Nein!“ Bullshit. Da ruft man normalerweise den Chef, der kommt mit dem Kassenschlüssel und macht das Sofort-Storno fix. Das sollte auch Samstag Nacht um 0.30 Uhr möglich sein. Ohne groß an meine Rechte zu denken oder darauf zu bestehen, füge ich mich hungrig und trunken in mein idiotisches Schicksal – um mich danach darüber die ganze Zeit aufzuregen…

In diesem Sinne: Nicht jammern, sondern handeln! Kämpft für eure Rechte! Es kommt ja öfter vor, dass man verarscht wird; aber es darf nicht (mehr) passieren, dass man das kampflos hinnimmt.

… Fortsetzung folgt …

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen